GESCHICHTE UND ERINNERUNG
Von brennenden Büchern zu verstummender Musik – Künste unterm Hakenkreuz
Anlässlich des 90. Jahrestages der NS-Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 organisierte das Kammerensemble Konsonanz ein Projekt in Kooperation mit dem Lidice-Haus, dem Literaturhaus Bremen und der Stadtbibliothek Bremen.
Der Dichter Heinrich Heine sagte: “Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen”.
Unsere Schule beteiligte sich mit Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen (ausgehend vom GuP-Unterricht) an einem Workshop, der im Lidice-Haus unter Leitung der dortigen Jugendbildungsreferentin Philina Koch stattfand. Vielen Dank für diese ausgezeichnete Möglichkeit! Begleitende Lehrkräfte waren Lilja Herkt und Moritz Zopf.
Hier ein Bericht zu den Ergebnissen des Workshops:
DIE NAZIS – früher und heute
Wir haben uns als Projektthema die Unterschiede zwischen den Nazis früher und heute angeschaut. Wir haben einige Dinge recherchiert und einiges herausgefunden, das interessant für uns war.
Wir fanden heraus, dass gleich geblieben ist, dass sie sowohl heutzutage als auch damals eine negative Haltung den Juden gegenüber haben. Außerdem blieb die Aggressivität der Nazis gleich, jedoch nahm die Anzahl der Rechtsextremen ab. Die NSDAP war offensichtlich rechtsextrem, das heißt, dass ihr Führer Adolf Hitler seinen Hass gegen Juden und seine rechtsextremen Meinungen öffentlich verkündete. Die AFD nennt sich aber „Alternative für Deutschland“ und gibt, bis auf einige indirekte Andeutungen, nicht öffentlich bekannt, dass sie rechtsextrem ist.
Außerdem haben wir uns den Kleidungsstil der Nazis angeschaut und uns sind einige Marken aufgefallen, zu denen wir dann auch recherchiert haben. Dabei wurden drei verschiedene Gruppierungen deutlich, deren Merkmale wir hier zusammenfassen:
Gruppe 1:
Vorbild für Frisur und Kleidung ist Adolf Hitler. Den „Zeitgeist“ und Konzessionen, die andere Rechtsextremisten an diesen machen, lehnen sie ab.
Gruppe 2:
Sie haben einen britischen Skinhead Style. Ihr Outfit orientiert sich am Habitus der britischen Arbeiter der 1960er Jahre: Kurzhaarfrisur, Jeans mit Hosenträgern und Boots. Sie kleiden sich martialisch und kampfbereit. Sie sind eher maskulin, gewaltbereit und frauenfeindlicher.
Gruppe 3:
Sie tragen die Kleidung der Skater-, Hardcore- oder Hip-Hop-Szene. Optisch unterscheiden sie sich stark von den etablierten Rechtsextremisten und orientieren sich an eher linken Jugendkulturen. Palästinensertücher, Sonnenbrillen auch am Abend, Piercings, schwarze Kapuzenpullover und Baseballcaps mit Buttons; allerdings mit Aufdrucken wie „I LOVE NS“ = „Ich liebe Nationalen Sozialismus“ oder „KEIN BOCK AUF ANTIFA“). Dazu tragen sie Turnschuhe. Ihre Ideologie ist zwar der „Nationale Sozialismus“, doch ihr Lifestyle ist attraktiver und für viele Jugendliche salonfähig.
Marken:
„Lonsdale“ ist ein traditionelles britisches Boxsport-Label aus London. Es ist nach dem Earl of Lonsdale benannt und wurde 1960 in London gegründet. Viele weltberühmte Boxer wurden von Lonsdale ausgestattet, unter anderem Muhammad Ali und Mike Tyson. Später erlangte die Sportmarke auch in der rechtsextremen Szene große Beliebtheit. Denn wird der Schriftzug unter einer geöffneten Jacke getragen, so ist die Buchstabenreihe „NSDA“ zu erkennen. Rechtsextremisten fehlt bei „NSDA“ nur ein Buchstabe zur geschätzten Abkürzung NSDAP. Die meisten Kleidungsmarken haben jedoch aufgrund der Ausweitung des Angebotes an rechtsextremen Eigenmarken an Bedeutung für die Szene verloren.
Minna Ofogh für die Projektgruppe aus den Klassen 9a-d der OSL