Am 19. und 20.Februar hat der gesamte 6.Jahrgang erneut an verschiedenen Workshops aus den Bereichen Kunst, Schauspiel, Film, Rap, Kampfkunst, Poetry, Maskenbau, Clownerie und Moderation teilgenommen. Thema in diesem Jahr war „Träume und Illusionen“. Die Präsentationen am Dienstag Abend in der Shakespeare Company fanden großen Applaus und zeigten einmal mehr, was kulturelle Bildung alles möglich machen kann: Engagierte Schüler:innen, die an vielen Stellen über ihre Grenzen gehen können, weil sie es wollen.

Es folgen vier Texte/Gedichte, die Schülerinnen im Poetry-Workshop im Rahmen der Kulturschwärmer (Jahrgang 6) geschrieben haben:

Grauer Tag.
Regen.
Bushaltestelle. Ich mache kurz meine Augen zu und versuche den Tag wieder bunt zu sehen. Dann geschieht es, ich versinke an einen anderen Ort. Ich finde mich wieder, sitzend auf Sand. Ich höre Möwen kreischen, und ein Rauschen, wahrscheinlich von Wasser. Ich weiß es nicht, denn ich habe immer noch die Augen zu. Wo bin ich wohl? Na klar! Am Meer. Ich öffne meine Augen. Ich sitze auf einer Düne. Schmecke das salzige Meer und die Frische und Weite in der Luft. Ich sehe wasserspritzende Delfine. Ich gehe ins Wasser und schwimme mit ihnen. Es ist traumhaft schön. Nach einiger Zeit bin ich müde und gehe zurück zum Strand. Ich lege mich auf eine Düne und genieße diese schöne Welt.
Ein Geräusch!
Der Bus.
Wie schade.
Ich fahre nach Hause.
Grauer Tag.
Regen.
Jonna, Klasse 6c

Im Jahr 2200 in der Stadt.
Alle Läden schließen
Kein Strom
Still wie am Meeresgrund
Keine Freude
Alle bleiben zuhause
Gruselig wie eine Geisterbahn,
doch auch die hat geschlossen
Menschen hungern
Vorräte gehen zur Neige
Wie lange reichen sie noch?
Wann wird die Stadt wieder hell?
Erinnerungen an früher
Essen im Überfluss
Spaß in der Freizeit
Weihnachtsbeleuchtung
Es war schön
das Jahr 2024 in der Stadt
Grete, Klasse 6c

Im Jahr 2024 in Bremen
Keine Erzieher
Kinder spielen alleine
wie ein kleiner Fisch im Meer.
Einbrecher
keine Sicherheit
wie ein Erdbeben in der Nacht.
Keiner hat Geld
die Tasche voller Billigwaren
wie Stein statt Gold.
Aber ich wünsche mir:
Glitzernde Freunde
lila Familie
goldene Liebe
gesunden Sonnenschein
Im Jahr 2024 in Bremen
Ana, Klasse 6b

Es ist das Jahr 1942.
Es tobt der Krieg.
Niemand kann mehr ans Träumen denken.
Niemand will wissen, was in der Zukunft passiert.
Niemand hat noch Hoffnung.
Jedoch eine Person,
wie ein Sonnenschein im Dunkeln,
wie ein Fischlein im Meer,
hält das Träumen fest,
wie ein Luftballon im Wind.
In dieser Welt voller Dunkelheit, Angst und Trauer,
träumt sie große Träume.
Von großen Regenbogentieren, die man reiten kann,
damit sie der Angst entkommt.
Von glücklichlustigen Gewässern, mit bunt-fröhlichen Fischlein darin,
damit sie alle Sorgen vergisst.
Von pink-gelben Wäldern, in denen es Stille gibt,
und sternen-strahlenden Delfinen, die ihr den Weg leuchten.
Von Ruhe,
von Freude,
von Frieden.
Es ist das Jahr 2024.
Sie ist heute alt und grau.
Und träumt noch immer.
Lea, Klasse 6d & Lina, Klasse 6a

Vielen Dank an alle Beteiligten!

Nadia Makhali
Fachverband für Theater in Schule Bremen e.V.
Kreftingstraße 15
28203 Bremen