Bremer Schüler:innen erleben polnische Gastfreundschaft

Schüleraustausch der Oberschule am Leibnizplatz geht in die dritte Runde

„Finally!“ ruft Stanisław (12 J.), schüttelt seinem Bremer Austauschpartner Leon (14 J.) mit der Rechten die Hand und klopft ihm mit der Linken herzhaft auf die Schulter. Endlich. Die beiden Jugendlichen kennen sich über die Schulpartnerschaft der Oberschule am Leibnizplatz mit einer polnischen und einer italienischen Schule. Heute treffen sie sich zum ersten Mal in Person. Leon nimmt an der Erasmus-AG teil und ist im Oktober mit elf Mitschüler:innen und drei Lehrkräften im Zug nach Koluskzi gereist, einem kleinen Ort nahe Łódź in Polen. Hier werden die Bremer Oberschüler:innen eine Woche in Gastfamilien wohnen und die polnische Partnerschule besuchen. Es ist die dritte Reise im Rahmen des von Erasmus+ geförderten Austauschprogramms, das u.a. deshalb so besonders ist, weil sich gleich drei Partnerschulen gefunden haben und gegenseitig besuchen. So trifft Leon in Polen nicht nur seinen Gastgeber Stanisław, sondern auch bekannte Gesichter von der Partnerschule aus Falconara Marittima in Italien, die er zusammen mit seiner AG bereits im Frühjahr besucht hatte.

Auf dem Reiseprogramm stand nicht nur der gemeinsame Schulbesuch, sondern es wurde auch einiges zusammen unternommen. So kochten gleich am ersten Tag alle Schüler:innen gemeinsam Pierogi, ein traditionelles polnisches Gericht, mit verschiedenen Füllungen. Außerdem gab es Tagesausflüge nach Łódź und nach Warschau. Ein weiteres Highlight war eine Schnitzeljagd in der Natur mit anschließendem Picknick am Lagerfeuer.

Über den Verlauf der Woche hinweg entwickelten sich echte Freundschaften. Die Jugendlichen empfinden das Austauschprogramm als gute Gelegenheit, etwas zu wagen, die Welt zu entdecken und ganz nebenbei ihre Englischkenntnisse auszuprobieren. Die Lehrkräfte sind dankbar, dass die Teilnahme an den Austauschreisen allen Schüler:innen möglich ist, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern, da die Reisekosten durch das Erasmus+-Budget abgedeckt werden können. Zudem ist die Schulpartnerschaft auch für die Lehrkräfte eine einmalige Gelegenheit, sich mit ausländischen Kolleg:innen zu vernetzen, in den Austausch über das Schulleben zu gehen und sich Anregungen für das eigene berufliche Handeln zu holen.

„Dziękuję – thank you!“ hört man die Schüler:innen ihren Gastfamilien am Bahnhof in Koluszki zurufen, als sie die Heimreise antreten. Im Gepäck haben sie viele neue Eindrücke und einige sind sichtlich tief berührt von der Gastfreundschaft, die ihnen entgegengebracht wurde.